Photographers for Charity

Liebe PHOTOPIA Familie,

manchmal gerät die Fotografie aus dem Fokus und wird zur Nebensache. Besonders, wenn man die erschreckenden Nachrichten aus unseren östlichen Nachbarländern aktiv verfolgt. Die humanitären Folgen für die Ukrainer sind verheerend. Mehrere Millionen Menschen sind bereits auf der Flucht – davon die Hälfte Kinder. Ihre Situation wird von Tag zu Tag dramatischer.

 

Viele fühlen sich ohnmächtig angesichts der beinahe täglich eskalierenden Lage. Doch unter anderem die Fotoszene ergibt sich nicht dem Gefühl der Hilflosigkeit, sondern entwickelt auf vielfältige und kreative Art und Weise Aktivitäten. Und hier sind nicht nur diejenigen Fotografen gemeint, die vor Ort mit der Kamera das Grauen dokumentieren, auch wenn ihnen dafür höchster Respekt gebührt, ihr Leib und Leben zu riskieren. Gemeint sind hier vor allem auch die vielen kleinen und großen Initiativen, die Betroffenen Unterstützung bieten.

Schon kurz nach Kriegsausbruch starteten Fotografen Printsales zugunsten der Menschen in der Ukraine. Benefiz-Fotografieauktionen erbrachten, wie etwa die im Wiener Fotomuseum WestLicht mit Arbeiten des  österreichischen Fotografen Reiner Riedler, mittlere fünfstellige Spendenbeträge, um nur ein Beispiel zu nennen. Die CHAUSSEE 36 PHOTO FOUNDATION setzt als Reaktion auf den Krieg in der Ukraine die Gruppenausstellung In the Name of Freedom in Kooperation mit den Fotografinnen der Ukrainian Women Photographers Organization zugunsten der Betroffenen um.

Die vielleicht aktuell größte Initiative zur Unterstützung der Menschen aus der Urkaine aber ist das Projekt forCharity x you.

Mit dieser Aktion „forCharity x you“ (https://www.forcharity.de/workshops-events/ ) hat das von Nina Claussen-Dölle, Alexander Heinrichs und Sven Dölle gegründete Projekt „Photographers for Charity“ eine gemeinsame Spendenaktion für die UNICEF „Nothilfe Ukraine“ gestartet. Das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen ist vor Ort im Einsatz, um humanitäre Hilfe zu leisten: Geflüchtete Familien werden mit Lebensmitteln, Hygieneartikeln, Kleidung und Erste-Hilfe-Sets versorgt und finden Schutz in sicheren Anlaufstellen entlang der Fluchtrouten.

Dutzende Fotografen, Digital Artists und Content Creators veranstalten aktuell noch bis zum 21. Mai 2022 unter diesem Dach Workshops, Webinare und Fotowalks. Mit dem Erlös aus den Veranstaltungen wird die Arbeit von UNICEF in der Ukraine unterstützt. Alle Angebote werden auf der Eventplattform www.forCharity.de vorgestellt. Hier finden sich außerdem weitere Informationen und Teilnahmemöglichkeiten rund um das Projekt.

Ziel des Fundraising-Projekts ist es, die Community hinter einem breiten Kreativprogramm zu versammeln und Spenden zu generieren. Das Projekt wird aber nicht nur von vielen Kreativen unterstützt, sondern auch von Fotoorganisationen, Fotofachhändlern und der Imaging-Industrie, die sich an dieser Aktion zu beteiligen. Auch die PHOTOPIA und ihr gesamtes Team möchte mit der Beteiligung an dem gemeinsamen Spendenpool ein Zeichen der Solidarität setzen. Der Stand aller Spenden aus dem Projekt kann bei UNICEF (https://www.unicef.de/spendenaktion/thema?cfd=hmcgr) eingesehen werden.

Hier zeigt sich einmal mehr das humanitäre Potenzial der Fotografie, nicht nur in Form von Bildern, sondern von gemeinschaftlicher Aktivität. Die Fotoszene ergibt sich nicht dem Gefühl der Ohnmacht, sondern ergreift die Initiative.

Euer
Christian Popkes


Bild: ©forCharity