Galerie Bene Taschen: Joseph Rodriguez – TAXI

Vom 12. Juni bis 31. Juli 2021 zeigt die Galerie Bene Taschen, Köln (nur mit Terminvereinbarung) die Ausstellung TAXI mit Fotografien von Joseph Rodriguez.

New York der 70er und 80er Jahre – Joseph Rodriguez sitzt hinter dem Steuer seines Taxis. Während seiner Fahrten entstehen seine ersten fotografischen Werke, die das alltägliche Leben in dieser Zeit aus Sicht eines Arbeiters dokumentieren. TAXI: Journey Through My Windows 1977 – 1987 führt die Betrachtenden in die dreißig Jahre zurückliegende Vergangenheit der wohl berühmtesten Metropole der Welt.

Aus seinem Taxi beginnt Rodriguez, die vorbeirauschenden Momente mit der Kamera festzuhalten. Er fährt von Manhattan in die Bronx, von Queens nach New Jersey, von Brooklyn nach Staten Island, von Downtown nach Uptown, vom Meatpacking District zum East Village und bis nach Midtown Manhattan. Während seiner Touren begegnet er als "fahrender Flaneur" auch den dunklen Seiten der Straßenszene.

Seine Routen sind unberechenbar, ebenso wie die Begegnungen, die seine Motive bestimmen. Im Vorbeifahren trifft der Blick des Fahrers auf Prostituierte, die auf Kunden warten, Obdachlose, die ein paar Cents erbetteln und triste Fassaden, die in die Höhe zu wachsen scheinen. Im Rück- und Seitenspiegel fliegen die Häuser und Autos vorüber; an der roten Ampel schiebt ein Vater den Kinderwagen über die Straße. Blickt man auf den Rücksitz des Wagens, sitzen dort die Fahrgäste: je nach Tages- oder Nachtzeit wechseln diese von Wohlhabenden der Upper East Side über Partygänger bis hin zu Familien auf dem Weg zur Sonntagsmesse.

Wie der Filmklassiker Taxi Driver, der 1976 diese Eindrücke filmisch verarbeitet, fängt Rodriguez das pulsierende Lebensgefühl New York Citys ein. Beide Werke, Film und Fotografie, zeugen von der Faszination rundum die Person Taxifahrer, die wiederum ihre Wagen als stille Beobachtungsposten nutzen. Rodriguez' Arbeiten erfassen Menschen in einer emotionalen Komplexität und agieren als Nadelöhr für alle Sichten und Geschichten, die er in einem Tagebuch notiert hat. In der Ausstellung sind diese Fotografien als Silver Gelatin Prints zu sehen.

Als ehemals drogenabhängiger Gefängnisinsasse, der durch das Taxifahren und seine Beobachtungen den Weg zur Fotografie gefunden hat, erklärt Rodriguez heute, dass ihm diese damals sein Leben gerettet hat.

Alle Fotos: © Joseph Rodriguez courtesy Galerie Bene Taschen

 

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