Pentax K-3 Mark III: High Tech Traditionalistin

Lange angekündigt, doch immer wieder verschoben, kommt jetzt mit der K-3 Mark III das neue Spitzenmodell der Pentax APS-C Serie, mit der die Marke der Spiegelreflex-Technik treu bleibt, diese jedoch mit einer ganzen Reihe interessanter Funktionen kombiniert.

Pentax ist eine der traditionsreichsten japanischen Kameramarken. Die Unternehmensgeschichte reicht zurück bis in das Jahr 1919, als die Asahi Optical Joint Stock. Co. in Tokio gegründet wurde, um zunächst Brillengläser zu produzieren. Im Jahr 1938 wurden das Produktportfolio unter anderem um die Produktion von Objektiven für die Fotografie erweitert. Auch wenn Pentax heute ein vergleichsweise kleiner Player am Kameramarkt ist, bietet die Marke eine umfangreiche Produktpalette an, die neben digitalen Spiegelreflexkameras mit Mittelformat-, Vollformat- und APS-C Sensoren auch ein breites Spektrum an entsprechenden Wechselobjektiven umfasst. Seit 2013 ist Pentax eine Marke von Ricoh Imaging, bekannt für die Premium-Kompaktkameras der GR-Serie und mit der Theta-Serie ein Pionier in der 360°-Vollsphären-Aufnahmetechnik.

Was im Pentax Angebot fehlt, sind spiegellose Kameras. Ob diese Entscheidung nun aus der Verlegenheit mangelnder Research- und Development Kapazitäten, oder aus echter Überzeugung von den Vorzügen optischer Sucher gefallen ist, sei dahingestellt. Die offizielle Begründung jedenfalls singt das hohe Lied von der (Zitat) „Passion zur traditionellen Fotografie“. Unbestreitbar richtig ist, dass DSLRs beim Fotografieren einen unmittelbareren Kontakt zwischen Fotograf und Motiv ermöglichen.

Die Entwicklung der Pentax K-3 Mark III folgte nicht zuletzt deshalb von Beginn an dem Anspruch, die Tradition der Spiegelreflextechnik mit einer Kamera auf hohem technischem Niveau weiter zu führen. Schließlich war Pentax in seiner mehr als 100-jährigen Geschichte mit vielen Entwicklungen und Erfindungen Vorreiter so mancher Funktion, ohne die moderne Fotokameras heute nicht denkbar wären. So verbirgt sich in dem klassischen, spiegelreflextypischen Gehäuse der K-3 Mark III ein rundum erneuertes Innenleben. Ein großer und heller Prismensucher lässt den Fotografen in die Aufnahme eintauchen. Dabei liefert der neue 25 Megapixel BSI-Sensor in Kombination mit der ebenfalls neuen Imaging Engine eine Lichtempfindlichkeit von bis zu ISO 1.600.000. Mit weiteren Ausstattungsdetails, wie zum Beispiel dem neuen SAFOX 13 Autofokussystem, einer gehäuseintegrierten Shake Reduction (IBIS) und einer Bildfolgezeit von bis zu 12 Bildern pro Sekunde, zeigt die neue Pentax, dass sich traditionelle Fotografie und innovative Kameratechnik nicht ausschließen müssen.

Zudem ist das ergonomische Gehäusedesign mit den Steuerelementen für verschiedene Handgrößen optimiert. Hochfestes Aluminium und zahlreiche Dichtungen sorgen für Stabilität, Wetterfestigkeit und Kälteresistenz der APS-C typisch vergleichsweise kompakten Kamera.

Prismensucher

Im optischen Sucher der K-3 Mark III mit einem fast 100-prozentigen Sichtfeld und einer 1,05-fachen Vergrößerung ermöglicht ein hochbrechendes Glasprisma einen weiten Augenabstand und bietet gleichzeitig ein breites Sichtfeld, das dem einer 35 mm Vollformat-SLR entspricht.

Durch die Verwendung eines verzerrungskorrigierenden optischen Elements und die Optimierung der Linsenbeschichtungen liefert der Sucher ein klares und lebensechtes Bild ohne Verzerrung. Dabei wurde die Helligkeit gegenüber dem Sucher der Pentax K-3 II um fast zehn Prozent verbessert.

Die Natural Bright Matte III Mattscheibe unterstützt bei der manuellen Fokussierung und ermöglicht die getreue Wiedergabe des Bokeh-Effekts. Darüber hinaus ermöglicht die transparente Anzeige einer Vielzahl von Betriebsdaten im Sucherfenster eine Überwachung wichtiger Parameter während der Aufnahme.

ISO 1.600.000

In der Pentax K-3 Mark III wurde erstmalig ein BSI-Sensor verbaut. Dieser rückwärtig belichtete Sensor mit einer effektiven Auflösung von ca. 25,73 Megapixeln verspricht in Kombination mit der neuen Imaging Engine PRIME V eine hohe Bildqualität die außerdem vom Verzicht auf einen optischen AA-Filter (Anti-Aliasing) profitiert. Durch die deutliche Verbesserung der Rauschunterdrückung bietet die Pentax K-3 Mark III eine Spitzen-Lichtempfindlichkeit von ISO 1.600.000 und einen erweiterten Dynamikbereich.

Shake Reduction II System

Als Pentax vor 15 Jahren in der K100 erstmalig ein elektromagnetisches Shake Reduction System zur Vermeidung von Verwacklungen in Spiegelreflexkameras einbaute, wurde diese Technik zunächst nicht sehr ernst genommen und weit unterschätzt. Dabei sind die „In Body Image Stabilizing“- Systeme (IBIS) heute State of the Art. In der Pentax K-3 Mark III sorgt das Shake Reduction System für den Verwacklungsausgleich mit der Kompensation von 5,5 Blendenwerten. Die Bildstabilisierung erfolgt dabei in fünf Achsen. Neben einer Sensordrehung, einer horizontalen und vertikalen Verschiebung, bietet die Pentax K-3 Mark III auch eine Korrektur der horizontalen und vertikalen Neigung, die beispielsweise bei Makroaufnahmen vorkommen kann. Horizontale Schwenkbewegungen werden dabei automatisch erkannt und ebenfalls entsprechend korrigiert. Das System funktioniert unabhängig von den verwendeten Objektiven. Die für die Kompensation benötigten Objektivinformationen können, einmal gespeichert, bei Bedarf abgerufen werden.

Pixel Shift-Funktion

Mit dem Vorgängermodell Pentax K-3 Mark II wurde erstmalig die Verschiebung des Sensors für eine verbesserte Bildauflösung eingesetzt. Diese Technik ist mit der Pentax K-3 Mark III nun auch ohne Stativ verwendbar. Bei herkömmlichen Systemen werden fehlende RGB-Farbinformationen des Sensors bekanntlich interpoliert, da die unterschiedlichen Farben nicht von allen Pixeln des Sensors erfasst werden. Mit der Pixel Shift-Funktion bietet die K-3 Mark III die Möglichkeit, vier Aufnahmen in Serie zu machen. Hierbei wird der Sensor jeweils um einen Pixel nach oben, unten, links und rechts verschoben. Die Kamera errechnet daraus ein Einzelbild, das als JPEG- oder RAW-Datei gespeichert werden kann. Mit dieser Technik werden die 25,73 Megapixel komplett für die Bilddatei ausgenutzt, was eine deutlich höhere Schärfen- und Farbwiedergabe sowie geringeres Bildrauschen zur Folge hat.

Um durch den Verzicht auf einen AA-Filter möglicherweise auftretenden Moiré-Effekt zu vermeiden, wird die Sensoreinheit in Mikroschwingungen versetzt und sorgt so für eine minimale Unschärfe. Dies funktioniert genauso effektiv wie ein eingebauter Tiefpassfilter. Zwei Stufen sorgen für die Anpassung an die entsprechende Aufnahmesituation.

Der IBIS wird außerdem für die automatische Horizontausrichtung genutzt. Eine schräge Kamerahaltung bis zu einem Bildwinkel von 2° kann durch den Sensor automatisch korrigiert werden. Der Sensor kann aber auch manuell verschoben werden. Dies kann in horizontaler oder vertikaler Richtung mit einer Verschiebung von insgesamt bis zu 1,5 mm und sogar in der Rotation bis zu 2° erfolgen. Durch Ultraschallschwingungen werden außerdem Staubpartikel vom Sensor entfernt. Diese Funktion kann auch als Ein- und Ausschaltfunktion festgelegt, aber auch manuell vorgenommen werden.

SAFOX 13 AF-System

Eigens für die Pentax K-3 Mark III wurde das SAFOX 13 Phasenvergleichsautofokussystem neu entwickelt. Es verfügt über 101 AF-Sensoren, von denen 25 als Kreuzsensoren mittig positioniert sind. Um auch bei Nachtaufnahmen zuverlässig zu fokussieren, sind drei Sensoren zentral angeordnet, die bereits bei einem LW von -4 EV arbeiten.

Die Kamera ist mit einem kleinen Joystick ausgestattet, mit dem die einzelnen Fokuspunkte angewählt werden können. Das neue AF-System wird durch einen neuen RGB-Ir-Bildsensor mit ca. 307.000 Pixeln und einem neu entwickelten Bildverfolgungsalgorithmus unterstützt, damit auch Motive in Bewegung zuverlässig erfasst und genauer fokussiert werden.

Scene Analysis System

Das Pentax Echtzeit-Szenen-Analysesystem unterstützt die Kamerasteuerung mit künstlicher Intelligenz. Durch die Einführung einer „Deep Learning“-Technologie gewährleistet die Kamera eine Motiverkennung und Szenenbeurteilung.

Basierend auf dem RGB-lr Bildsensor mit ca. 307.000 Pixeln, nutzt der Prozessor eine Bilderkennungstechnologie, um die Belichtung und den Autofokus zu optimieren. Es werden Aufnahmeszenen analysiert und aufgrund von Farb- oder Helligkeitsverteilung, Motiv- sowie Bewegungserkennung bestimmte Belichtungsparameter wie Verschluss, Autofokus und Weißabgleich entsprechend angepasst.

Ausgefeiltes Handling

Das erstmalig in der Pentax Z-1 verwendete „Hyper-Operation-System” für die Belichtungssteuerung ermöglicht im Programmautomatikmodus nicht nur wie bisher ohne Umschaltung den Wechsel zwischen Zeit- und Blendennachführung, sondern jetzt auch die Nachführung der ISO-Empfindlichkeit. Ebenfalls eine Pentax-Entwicklung ist das Smart Function System. Mit ihm können fünf Funktionen selektiert und bei Bedarf aufgerufen werden. Die Kontrollinformationen darüber werden im Sucher eingeblendet.

Zudem bieten zehn verschiedene Steuertasten weitere Möglichkeiten zur Individualisierung, so dass häufig verwendete Funktionen schnell abrufbar gemacht werden können.

Über die integrierte HDR-Funktion (High Dynamic Range) wird ein Bild aus drei Einzelaufnahmen errechnet und bietet trotz riesigem Kontrastbereich eine ausgewogene Belichtung.

Der 3,2-Zoll-LCD-Monitor mit einer Auflösung von ca. 1.620.000 Pixeln verfügt erstmalig im Pentax-System über einen Touchscreen mit intuitiver Menüsteuerung und Bildzoomfunktion bei der Bildwiedergabe. Auch in der K-3 Mark III verwendet Pentax die in anderen Modellen bewährte Monitorkonstruktion mit „Air Gapless“-Technologie für eine bessere Sichtbarkeit. Dafür wird ein Spezialharz zwischen den Monitorschichten eingebracht, das Reflexionen und die Streuung von Licht reduziert.

Unter dem Sucherokular, das über das Display hinausragt, befindet sich ein Augensensor, der den Monitor optional ausschaltet, sobald der Fotograf in den Sucher schaut. Dadurch wird verhindert, dass die Beleuchtung des Monitors die Sichtbarkeit während der Aufnahme beeinträchtigt. Bei Nachtaufnahmen stellt die Nachtsicht-LCD-Display-Funktion die Helligkeit des Monitors je nach Aufnahmeort ein.

Für die K-3 Mark III wurde außerdem die Spiegel- und Verschlussmechanik neu konstruiert. Im Zusammenspiel mit der neuen Prozessortechnik und den schnellen Bildverarbeitungsparametern sind Aufnahmeserien mit einer Bildfrequenz von bis zu 32 RAW-Dateien mit 12 Bildern pro Sekunde möglich. Bei 2,5 Bildern pro Sekunde und im JPEG-Format erhöht sich die Aufnahmeserie auf 90 Bilder, bevor die Kamera speichern muss. Trotz der dabei entstehenden Belastung ist der Verschluss auf mindestens 300.000 Aufnahmen ausgelegt.

4K-Video

Die Pentax K-3 Mark III nimmt Videoclips in 4K-Auflösung (3840 x 2160 Pixel; 30p/24p Bildrate) oder Full-HD (1920 x 1080 Pixel; 60p/30p/24p Bildrate) im H-264-Aufnahmeformat auf. Für den Ton gibt es einen Anschluss für ein Stereo-Mikrofon sowie einen Kopfhörer. Dabei ist es möglich, den Audio-Aufnahmepegel einzustellen und zu überwachen.

Um die Datenmengen bei hoher Bildfrequenz oder Videoaufnahmen entsprechend verarbeiten zu können, ist einer der beiden SD-Karten-Steckplätze für den UHS-II Standard vorbereitet. Die K-3 Mark III verfügt über zahlreiche Optionen zur Bearbeitung von Videos und Fotos direkt in der Kamera. So stehen bei der Aufnahme verschiedene Filter und die Custom Image Funktion zur Verfügung, die verschiedene Filmtypen simuliert. Weitere Filter und die RAW-Entwicklung erweitern die Optionen. Für Videoaufnahmen gibt es einfache Möglichkeiten des Filmschnitts.

Über Bluetooth oder WLAN kann die Pentax K-3 Mark III mit Geräten wie Smartphones oder Tablets verbunden werden. Durch die Installation der kostenlosen „Image Sync“-App auf einem mobilen Gerät lassen sich Live View-Bilder auf dem jeweiligen Bildschirm anzeigen und Kameraeinstellungen ändern sowie Bilder aufnehmen, die sich im Anschluss unmittelbar in den sozialen Netzwerken teilen lassen.

Astrotracer

Neben einem Batteriehandgriff und einem GPS-Empfänger ist als Zubehör zur K-3 Mark III unter anderem der Astrotracer erhältich, der die Erdrotation und die dadurch veränderte Position von Sternen und Planeten berechnet. Das IBIS gleicht diese durch Verschiebung des Sensors synchron aus. Als Resultat werden Sterne und andere Himmelskörper auch bei längerer Belichtung als Punkte anstatt als verschwommene Streifen aufgenommen.

 

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