Ob für den kurzen Flirt oder die Suche nach dem Partner fürs Leben: Immer öfter führt heute die Suche nach der (großen) Liebe über das Web. Instagram oder Dating-Plattformen wie Tinder, Elite Partner oder Parship liefern die entsprechenden Foren für die Partnerwahl.
Wer sich mit der Thematik beschäftigt, der bemerkt bei den Profil-Fotos dieser Sites schnell drei Dinge:
- Häufig entsprechen die ausgewählten Porträts der Suchenden nicht oder nur sehr entfernt der Realität.
- Die Qualität der eingestellten Profilbilder variiert sehr stark.
- Vom Party-Foto bis zum professionellen Aktbild findet sich hier fast alles.
Doch wie präsentiert man sich am besten bei der Partnersuche: Wie sollte das perfekte Dating-Foto aussehen? Und worauf muss ein Fotograf achten, der Bilder für die Dating-App produziert? Wir haben Experten von Tinder, einer der weltweit größten Dating-Plattformen, befragt und den Diplom-Psychologen und Flirt-Experten Stephan Landsiedel besucht.
Porträts müssen authentisch wirken
Die Dating-Profis sind sich einig: Authentizität zählt. Wer auf seinem Porträtfoto versucht, seinen Charakter zu verbergen, der fliegt spätestens beim ersten Treffen auf. Natürlich gibt es auch bei authentischen Bildern Spielräume: Möchte ich mich mit T-Shirt auf dem Balkon zeigen? Mit Hemd im Büro oder etwa mit Badehose am Strand? Mache Dir vorab Gedanken darüber, wie Du wirken möchtest und mit welcher Facette Deines Ichs Du Dich dem Gegenüber präsentieren willst.
Wonach suchst Du?
Wer auf ein schnelles Abenteuer aus ist, kann ein stark sexuell aufgeladenes Foto posten, wer die große Liebe sucht, sollte bei seiner Bildauswahl stärker auf Sympathie und Seriosität setzen. In der Praxis gilt es nun, den Bogen zu spannen von diesen eher konzeptionellen Überlegungen hin zum eigentlichen Foto.
Hier gilt es, basierend auf Tinder-Daten vor allem die folgenden Aspekte zu beachten:
1. Sympathie zählt.
Verzichte auf Selfies und setzestattdessen auf authentisch wirkende und sympathische Porträts. Bitte dazu am besten Freunde oder Bekannte, Fotos von Dir zu machen. Wie bei allen Porträts besteht hier die große Herausforderung darin, Natürlichkeit zu bewahren und das Wesen einer Person zur Geltung zu bringen. Das gelingt deutlich leichter, wenn sich Model und Fotograf gut kennen. Helle Hintergründe und homogenes Licht erzeugen eine angenehme Atmosphäre und schmeicheln der Haut. Lockere Schultern und ein entspannter Mund sorgen für die nötige Natürlichkeit.
2. Ein Hund ist immer hilfreich.
Aufnahmen mit Hunden führen bei Tinder zu fünf Prozent mehr Likes. Anscheinend wirken tierliebe Menschen auch als Partner interessanter.
3. Urlaubsfotos sind beliebt.
Das hat mehrere Gründe: Urlaubs-Schnappschüsse sprechen für Authentizität, denn wer organisiert schon im Urlaub ein inszeniertes Fotoshooting? Außerdem kann sich hier jeder ohne schlechtes Gewissen beim Entspannen und auch mal in Badekluft präsentieren. Achtung allerdings bei hochstehender Sonne: Hartes Sonnenlicht erzeugt unschöne Schatten unter den Augen. Besser morgens oder abends im Gegenlicht fotografieren und unbedingt darauf achten, dass die Belichtung stimmt und Dein Gesicht hell genug abgebildet ist.
Kamera und Posing
Für ein gutes Dating-Foto reicht ein gutes Smartphone als Kamera in der Regel aus. Die Qualität des Fotos hängt in erster Linie vom Fotografen ab. Für ein halbwegs formatfüllendes Porträt gehst Du als Fotograf entweder nah an Dein Motiv heran oder arbeitest mit der Telelinse. Nimm Dir genügend Zeit, lass den/die Porträtierten warm werden mit der Kamera. Geht gemeinsam immer wieder die entstandenen Bilder durch und sucht zusammen nach dem Ausdruck, der Pose und den Positionen, die besonders vorteilhaft wirken.
Die Bildbearbeitung
Übertreibe es nicht mit der Retusche. Bildbearbeitungs-Apps neigen zu einer viel zu starken Glättung und Weichzeichnung. Schließlich möchtest Du doch, dass Dein Gegenüber Dich beim ersten Date wiedererkennt – egal, auf welcher Web-Plattform Ihr Euch kennengelernt habt.
Foto oben: © cottonbro