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Amsterdam: Unseen Photo Fair 2021

An drei Tagen findet vom 17. bis 19. September die Fotografiemesse Unseen in Amsterdam statt. Insgesamt stellen 65 Galerien, 54 Verlage auf dem Buchmarkt aus. Großformatige Installationen sind in der neuen Sektion Unbound zu sehen.

Roderick van der Lee, der Direktor der Unseen: „Trotz der schwierigen Zeiten wird eine große Zahl internationaler Teilnehmer erwartet. Sie kommen größtenteils aus Europa, aber wir freuen uns auch, Galerien aus Tokio und New York begrüßen zu dürfen. Dass es eine so starke und spektakuläre Ausgabe wird, darauf können vor allem die Teilnehmer selbst stolz sein. Ich bin dankbar für ihre Entschlossenheit, ihren Weitblick und ihr Engagement für ihre Künstler.“

Auf der Unseen werden einige der großen, niederländischen Fotografen der letzten Jahrzehnte wie Bertien van Manen (Galerie Annet Gelink), Erwin Olaf (Galerie Ron Mandos) und Ruud van Empel (Galerie Flatland) präsentiert, aber auch eine neue Generation von niederländischen Fotografen wie Jan Hoek (Vriend van Bavink) und Melanie Bonajo (AKINCI). Auf internationaler Ebene werden auf der Messe Arbeiten von etablierten Namen wie Valerie Belin (Flatland Gallery) und Isaac Julien (Ron Mandos Gallery), aber auch von aufstrebenden internationalen Stars wie Antony Cairns (Stieglitz19) und Hassan Hajjaj (193 Gallery) gezeigt.

Die neue Sektion Vergangenheit/Gegenwart zeigt Dialoge zwischen alter und neuer Fotografie. Die Galerie Julian Sander präsentiert das Werk des legendären Fotografen August Sander und eine direkte Reflexion dieser Bilder durch den Künstler Michael Somorrof. Speziell für die Messe hat die Galerie GRIMM die multidisziplinäre Künstlerin Saskia Noor Imhoff gebeten, eine Reaktion auf den Nachlass des Konzeptkünstlers Ger van Elk zu schaffen, die neben den neuen Arbeiten ausgestellt wird. Gerhard Hofland und Paul van Esch zeigen in einer Präsentation die intimen, alten Aktfotografien von John Kayser in Kombination mit der einzigartig persönlichen Perspektive auf Nacktheit der jungen Fotografin Lara Verheijden.

Die ebenfalls neue Sektion Unbound erforscht die äußeren Grenzen des fotografischen Universums. Im 700 m2 großen Transformatorhuis-Halle auf der Messe konzentriert sich dieser Bereich auf multidisziplinäre fotografische Projekte, die oft monumentale Ausmaße haben. Der unabhängige Kurator ist Marcel Feil, der ehemalige künstlerische Leiter des Fotomuseums Foam, der 14 Projekte zum zentralen Thema ‚Filling the Cracks‘ ausgewählt hat.

Marcel Feil: „Für fast alle ist es sonnenklar, dass die Menschheit eine neue Beziehung zur Natur aufbauen muss, vor allem ausgehend von der Idee, dass die Natur nicht etwas Äußeres für uns ist, sondern etwas in uns, mit dem wir untrennbar verbunden sind. Die Suche nach einem anderen und verantwortungsvolleren Umgang mit dem Planeten ist dringend und hat wirtschaftliche, soziale, psychologische und spirituelle Aspekte. Viele Künstler konzentrieren sich auf diesen grundlegenden Wandel, der letztlich unsere Beziehung zur Natur heilen soll. Manchmal im wahrsten Sinne des Wortes: Was kaputt ist, was Risse hat, muss wieder ganz gemacht werden. Daher auch der Titel ‚Filling the cracks‘. Zugleich verweist der Titel auf die Bedeutung von Haut und Oberfläche in vielen der ausgestellten Projekte.“

In etwas kleinerem Format sind viele Präsentationen auf der Messe auch eine Erkundung der Natur und der Oberfläche der Fotografie als Objekt. Lucas Leffler (Galerie Intervalle) präsentiert einzigartige Abzüge von Fotografien, die in einem Dunkelkammerverfahren direkt auf Schlamm entwickelt wurden. Die Galerie Fontata zeigt buchstäblich brillante Fotografien von Salzkristallen von Ilanit Ilouz und Arwe präsentiert beeindruckende fotografische Quilts von Tomas Baker Feijo.

Zum ersten Mal wird es für Unseen einen vollständig digitalen Katalog über GalleryViewer.com geben, dem größten Online-Portal für zeitgenössische Kunst in den Niederlanden. Neben allen auf der Messe präsentierten Werken enthält der Online-Katalog umfangreiche Hintergrundinformationen und Artikel über die Künstler und ihre Werke. Ein informativer Katalog, der auch Preise enthält, hat sich in den letzten Jahren als unschätzbare Ergänzung zur physischen Messe und zum Kaufprozess erwiesen. Während der Art Rotterdam, der Schwestermesse der Unseen für zeitgenössische Kunst, wurde der Online-Katalog von GalleryViewer.com während der Messe 2020 von über 50.000 Besuchern genutzt.

 

https://unseenamsterdam.com

Foto oben: nozems op de dam 1959