Fujifilm X-T5: High Res Klassiker

Fujfilm hat sein High Resolution Topmodell X-H2 geschrumpft: Die neue Fujifilm X-T5 bietet viele Features der großen Schwester, allen voran deren 40,2 Megapixel APS-C-Sensor, ist dabei jedoch deutlich kompakter und bietet das klassische Bedienkonzept der Vorgänger.

Der Fujifilm X-Mount feiert in diesem Jahr sein zehnjähriges Jubiläum. Das 2012 begründete Kamerasystem mit Sensoren im APS-C Format verbindet hohe Bildqualität und kompakte Bauweise mit einer hauseigenen Farbtechnologie.

Mit der X-T1 stellte Fujifilm im Januar 2014 die erste Systemkamera der X-Serie im Stil einer klassischen Spiegelreflex vor, deren Bedienkonzept auf klassischen Einstellrädern basierte. Die neue X-T5 setzt dieses Konzept fort, während bei den beiden ebenfalls neuen Topmodellen X-H2S und X-H2 Einstellungen über deren LCD-Subdisplay erfolgen.

Foto-Spezialist

Mit der X-H2 hat die kompaktere X-T5 ansonsten viele Gemeinsamkeiten, ist aber kompakter und leichter. Die Fujifilm X-T5 ist mit der X-Trans-Bildtechnologie der fünften Generation ausgestattet – dem rückwärtig belichteten 40,2 Megapixel X-Trans CMOS 5 HR Sensor und dem schnellen X-Prozessor 5 – und bietet eine integrierte Fünf-Achsen-Bildstabilisierung über bis zu sieben Blendenstufen (EV). Dabei ist sie kleiner und mit einem Gewicht von 557 Gramm auch leichter als das Vorgängermodell.

Wie die bisherigen Modelle der X-T Linie verfügt die X-T5 über einen mittig angeordneten elektronischen Sucher und mehrere große Einstellräder. Im Inneren bietet sie eine Vielzahl von technischen Neuerungen, unter anderem eine Standard- Empfindlichkeit von ISO 125, eine kürzeste Verschlusszeit von 1/180.000 Sek., die „Pixel Shift Mulit-Shot“-Funktion sowie den auf einer Deep-Learning-Technologie basierenden Motiverkennungs-Autofokus, der verschiedene Motive wie Tiere oder Fahrzeuge identifiziert und verfolgt. Der hochauflösende klappbare Touchscreen-Monitor und das doppelte Speicherkartenfach runden die Ausstattung der neuen Kamera ab. Videos zeichnet die X-T5 im Gegensatz zur X-H2 allerdings nur in 6,2K/30p-, statt in 8K-Qualität auf.

Schließlich wurde die X-T5 speziell für die fotografische Anwendung konzipiert und soll die beiden kürzlich vorgestellten Flaggschiffmodelle X-H2S und X-H2 nur ergänzen, die sich für Foto- und Videoaufnahmen gleichermaßen eignen.

X-Trans CMOS 5 HR Sensor

Der rückwärtig belichtete 40,2 Megapixel X-Trans CMOS 5 HR Sensor liefert sowohl in der X-H2, als auch der X-T5 eine sehr hohe Auflösung ohne störendes Bildrauschen und damit eine insgesamt brillante Bildqualität.

Die Pixelstruktur führt zu einer größeren Lichtmenge auf dem Sensor, sodass ISO 125 als Standard-Empfindlichkeit zur Verfügung steht und nicht mehr über den erweiterten ISO-Bereich gewählt werden muss. Der Sensor lässt sich zudem mit äußerster Präzision ansteuern, was ultrakurze Belichtungszeiten erlaubt. So wurde die kürzeste Verschlusszeit des elektronischen Verschlusses um 2,5 EV-Stufen von 1/32.000 Sekunde auf jetzt 1/180.000 Sekunde erhöht.

Insbesondere bei Aufnahmen in hellen Umgebungen eröffnen sich durch den Sensor neue kreative Möglichkeiten. So kann man beispielsweise an sonnigen Tagen Bokeh-Effekte mit geöffneter Blende erzielen oder schnelle Bewegungen mit ultrakurzen Verschlusszeiten in maximaler Schärfe einfrieren.

Pixel Shift Multi-Shot

Die kamerainterne Fünf-Achsen-Bildstabilisierung (IBIS) gleicht Kamerabewegungen über bis zu sieben Blendenstufen (EV) aus und ermöglicht über die Verschiebung des Bildsensors zugleich die „Pixel Shift Multi-Shot“-Funktion.
Damit nimmt die X-T5 nacheinander 20 hochauflösende Bilder im Rohdatenformat auf, wobei der Bildsensor nach jeder Belichtung minimal verschoben wird. Die so entstandenen Einzelfotos lassen sich mit der kostenlosen Software „Pixel Shift Combiner“ zu einer einzelnen Bilddatei mit einer Auflösung von 160 Megapixeln zusammenfügen.

Die X-T5 verfügt außerdem über die Funktion „Haut-Effekt Weich“ für eine attraktive Wiedergabe von Hauttönen. Die Nachbearbeitungszeit bei Porträtaufnahmen verkürzt sich damit deutlich. Die X-T5 ist mit einem automatischen Weißabgleich auf Grundlage einer Deep-Learning-Technologie ausgerüstet. Die Kamera erkennt noch präziser unterschiedliche Lichtquellen (z. B. Glühlampen) und justiert den Weißabgleich entsprechend.

Die X-T5 bietet 19 Filmsimulationen, darunter „Nostalgisches Negativ“ für eine hohe Farbsättigung und weiche Tonwertabstufungen. Sie unterstützt das HEIF-Bildformat, das 10-Bit-Bilddateien liefert, die bis zu 30 Prozent kleiner sind als Standard-JPEG- Dateien.

Intelligenter Autofokus

Die X-T5 ist mit dem Autofokussystem der X-H2 ausgestattet, dass auf objektorientierter Motiverkennung basiert. Der mittels Deep-Learning-Technologie entwickelte Algorithmus erkennt und verfolgt nicht nur Gesichter und Augen von Menschen, sondern hält auch Tiere, Vögel, Autos, Motorräder, Fahrräder, Flugzeuge und Züge zuverlässig im Fokus.

Der X-Trans CMOS 5 HR besitzt mehr Phasendetektionspixel als die bisherigen Bildsensoren der X Serie, was im AF-S-Modus zu einer präziseren Fokussierung führt. Ein neuer AF-Algorithmus zur Vorhersage von Objektbewegungen ermöglicht eine zuverlässigere Schärfenachführung bei der kontinuierlichen Scharfstellung (AF-C).

Klassische Bedienung

Auf der Oberseite der X-T5 gibt es drei Einstellräder für Verschlusszeit, ISO- Empfindlichkeit und Belichtungskorrektur. Sie ermöglichen, ebenso wie der Blendenring vieler XF-Objektive, die Kontrolle der wichtigsten Belichtungsparameter auch bei ausgeschalteter Kamera.
Der LC-Monitor der X-T5 bietet eine Auflösung von 1,84 Millionen Bildpunkten und lässt sich in drei Richtungen schwenken. Beim Fotografieren – beispielsweise aus der Hüfte oder über Kopf – bleibt das Display in der optischen Achse. Der elektronische Sucher der X-T5 bietet ein Sucherbild mit 3,69 Millionen Bildpunkten und 0,8-facher Vergrößerung. Die Darstellung ist optimal korrigiert und frei von Parallaxenfehlern und Verzeichnung.

Videofunktionen

Die X-T5 zeichnet Videos im 6,2K/30p 4:2:2 10-Bit-Format auf. Im 4K HQ-Modus greift die Kamera beim internen Oversampling auf die Detailtiefe der 6,2K-Daten zurück, um ein 4K-Bild zu generieren. Die X-T5 unterstützt F-Log2, das einen Dynamikumfang von mehr als 13 Blendenstufen bietet.

In Kombination mit einem kompatiblen externen HDMI-Recorder von Atomos lassen sich zudem 12-Bit-RAW-Videodateien aufzeichnen und als Apple ProRes RAW in 6,2K und mit Bildraten bis 29,97 Bildern pro Sekunde speichern. In Verbindung mit den Monitor-Rekordern der Blackmagic Design Video Assist 12G-Serie können die Video-Rohdaten als Blackmagic RAW in bis zu 6,2K-Qualität und 29,97 Bildern pro Sekunde gespeichert werden.

Fazit

Alle drei aktuellen Fujifilm Topmodelle der fünften Generation erweitern die kreativen und technischen Möglichkeiten bei der Produktion von Fotos und Videos für die unterschiedlichsten Einsatzbereiche.
Die Fujifilm X-T5 ist der Fotospezialist in dem Trio und zu einem Preis von 1.999 Euro das preiswerteste Modell, während die X-H2 rund 2.249 Euro kostet. Für diese ist der File-Transmitter FT-XH als Zubehör zu haben, der kabelgebundene LAN- und drahtlose WLAN-Tethered-Videoaufnahmen erlaubt. Außerdem ist für die X-H2 ein Batteriehandgriff zu haben.

Für die X-T5 ist lediglich der Handgriff MHG-XT5 im Programm, der immerhin so gestaltet wurde, dass sich Batterie und Speicherkarte wechseln lassen, ohne ihn abnehmen zu müssen. Die Unterseite des Griffs dient zugleich als Arca-Swiss- kompatible Schnellwechselplatte.
Dabei ist die X-T5 handlicher als die X-H2 und kann mit ihrem klassischen Bedienkonzept punkten, während die X-2H für rund 250 Euro mehr die bessere Videoqualität liefert und optional mehr Connectitity bietet.

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